Am vorletzten Tag von DOK Leipzig 2025, am Samstag, den 1. November, verleihen die Jurys ihre Preise. Die Ökumenische Jury vergab ihren mit 2.000 € dotierten Preis an "Ono što treba činiti" (The Thing to Be Done) von Srđan Kovačević und eine Lobende Erwähnung an "Clan of the Painted Lady" von Jennifer Chiu. Mit der Goldenen Taube für einen langen Dokumentarfilm des Internationaeln Wettbewerbs zeichnete die Festivaljury "Mirotvorac" (Peacemaker) von Ilja Ramljak (Kroatien 2025) aus, mit der Silbernen Taube "Elephants & Squirrels" von Gregor Brändli (Schweiz 2025). Der Film-preis Leipziger Ring für einen Dokumentarfilm über Menschenrechte, Demokratie oder bürgerschaftliches Engagement ging an "A Simple Soldier" von Artem Ryzhykov und Juan Camilo Cruz (Ukraine, USa, Großbritannien 2025), der Preis der internationalen Filmkritik (Fipresci) an "L'éclipse de la lune rouge" (The Red Moon Eclipse, Belgien 2025) von Caroline Guimbal. Insgesamt wurden 32 Preise verliehen.
Am Montag, den 27. Oktober, wurde DOK Leipzig 2025 mit dem Dokumentarfilm "Writing Life: Annie Ernaux Through the Eyes of High School Students" von Claire Simon eröffnet, in dem sich französische Jugendliche im Schulunterricht mit der Schriftstellerin Annie Ernaux beschäftigen. Es wardie letzte Ausgabe des Festivals unter der Leitung von Christoph Terhechte, die er seit 2020 wahrnahm - in einem Jahr, in dem DOK Leipzig wegen Corona hybrid durchgeführt werden musste. In seiner Eröffnungsrede wies Terhechte auf die Bedeutung von Kultur für den demokratischen Austausch und ihre Bedrohung "durch schwindende Mittel, durch politische Einflussnahme, durch Selbstzensur und nicht zuletzt durch Gleichgültigkeit" hin. Der für die Eröffnung gewählte Dokumentarfilm unterstreiche das Potenzial und den Wert von Kultur.
Die von Interfilm und SIGNIS berufene Interreligiöse Jury vergibt einen mit 2.000 € dotierten Preis für einen Film aus dem internationalen Wettbewerb für lange Dokumentarfilme. Sie löste ab 2016 die in den Jahren davor wirkende Ökumenische Jury ab und besteht in der Regel aus einem evangelischen, einem katholischen, einem jüdischen und einem muslimischen Mitglied.
Die Hommage des Festivals war der amerikanischen Essayfilmerin Lee Anne Schmitt gewidmet, die sich, so ihre Website, mit Themen wie dem amerikanischen Exzeptionalismus, der Logik von Nützlichkeit und Arbeit, der Gestik der Freundlichkeit und der Ablehnung, rassistischer Gewalt, Cowboytum, Trauma und Erzählkunst sowie der Macht der Einsamkeit auseinadersetzt. Die Retrospekive trug den Titel "Un-American Activities. Collective Action" und stellte Filme oppositioneller und kritischer Bewegungen und Regisseure aus den USA (wie etwa Barbara Kopple und Emile de Antonio) seit den 60er Jahren vor, die in Leipzig während der Zeit der DDR besondere Beachtung fanden.