Die Ökumenische Jury in Locarno 2025 verlieh ihren Preis an "Solomamma" von Janicke Askevold aus Norwegen und eine Lobende Erwähnung an "Le Lac" von Fabrice Aragno aus der Schweiz. "Le Lac" erhielt auch den Ersten Preis der Junior Jury. Der Goldene Leopard ging an "Tabi to hibi" (Two Seasons, Two Strangers) von Sho Miyake aus Japan. Mit dem Preis der internationalen Filmkritik (Fipresci) wurde "Dry Leaf" von Alexandre Koberidze ausgezeichnet, eine deutsch-georgische Koproduktion.
Das 78. Filmfestival Locarno wurde am 6. August mit dem Film "Le pays d'Arto" (In the Land of Arto, Frankfreich, Armenien 2025) von Tamara Stepanjan auf der Piazza Grande eröffnet. Die seit 1974 bestehende Ökumenische Jury vergibt ihren Preis an einen Film des Internationalen Wettbewerbs, der mit künstlerischer Kreativität die Sensibilität der Zuschauer für humane, soziale und religiöse Werte schärft. Er ist mit 10.000 CHF dotiert, die von den Refomrierten Kirchen und der Katholischen Kirche der Schweiz gestiftet werden.
Die Retrospektive, für die das Festival seit langem gerühmt wird, trug 2025 den Titel "Great Expectations" und war dem britischen Nachkriegskino 1945-1960 gewidmet. Sie umfasste mehr als 40 Beiträge. Der Ehrenleopard ging an den griechisch-amerikanischen Regisseur Alexander Payne (About Schmidt, 2002; The Descendants, 2011).