63. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm

DOK Leipzig
26.10.2020 bis 01.11.2020
Leipzig
Joy (Daria Slyusarenko)

Dzhoy (Joy) von Daria Slyusarenko (Russland 2020): erster Film des Internationalen Wettbewerbs

Gewinner von DOK Leipzig 2020 ist "En route pour le milliard" (Downstream to Kinshasa) von Dieudo Hamadi. Der Film erhielt die Goldene Taube der internationalen Festivaljury und den Preis der Interreligiösen Jury. Regisseur Hamadi hat bereits bei der Berlinale 2017 den Forumspreis der Ökumenischen Jury für seinen Film "Maman Colonelle" gewonnen. Weitere Leipziger Preisträger sind "The Poets Visit Juana Bignozzi" von Laura Citarella und Mercedes Halfon (Argentinien 2019; Silberne Taube), "Rift Finfinnee" von Daniel Kötter (Äthiopien, Deutschland 2020; DEFA-Förderpreis), "Nová šichta" (A New Shift) von Jindřich Andrš (Tschechische Republik 2020; MDR-Filmpreis) und der Animationsfilm "Vicenta" von Darío Doria (Argentinien 2020; Preis der Fipresci-Jury).

DOK Leipzig 2020, die erste Festivalausgabe unter der Leitung von Christoph Terhechte, fand als Hybridfestival statt, mit 141 Filmen, die auf Leinwänden in Spiölestätten vor Ort gezeigt werden. 132 dieser Filme stellte das Festival als Streaming auch online zur Verfügung. Die von INTERFILM und SIGNIS berufene Interreligiöse Jury sichtete die Filme des Internationalen Wettbewerbs für lange Filme online.

Link: Festival-Website

Statements der Mitglieder der Interreligiösen Jury zu ihrem Preisträger

Auszeichnungen

Downstream to Kinshasa
Regie:
2020

Dieser Film wurde gegen zahlreiche Widerstände unterschiedlicher Art gedreht. Dennoch zeigt er auf großartige Weise, wie die Menschen, die durch die Gräueltaten eines sechstägigen Krieges in ihrer Stadt Kisangani verwundet wurden und mit ihren Behinderungen zu leben lernen mussten, nach und nach die Umstände akzeptierten und anschließend das Beste daraus machten. Sie beschlossen, sich in die Hauptstadt ihres Landes zu begeben, um das Geld einzufordern, das die Regierung erhielt, um ihre Lebensbedingungen wiederherzustellen. In der Zwischenzeit sieht das Publikum, wie die von ihrem Opferdasein bestimmten Menschen ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und sich zu Männern und Frauen entwickeln, die den Sieg der Opposition bei den Wahlen feiern. In all ihrem Elend schlagen sie sich bravourös. Das findet sich in vielen Religionen: dass Gott die Menschen dazu inspiriert, für Gerechtigkeit für sich selbst und für andere zu kämpfen.