Julia Helmke neue INTERFILM-Präsidentin

(vis) Die internationale kirchliche Filmorganisation INTERFILM hat eine neue Präsidentin. Die INTERFILM-Mitglieder wählten auf ihrer Generalversammlung in Hannover am vergangenen Wochenende die Pastorin Julia Helmke, Beauftragte für Kunst und Kultur in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, in dieses Amt. Mit ihr steht erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 1955 eine Frau an der Spitze der Organisation, die in eigenen, ökumenischen oder interreligiösen Jurys die protestantischen Kirchen bei internationalen Filmfestivals vertritt, u.a. in Cannes, Venedig und Berlin. Selbst mehrfach Mitglied dieser Jurys, hat Julia Helmke in ihrer Doktorarbeit die Entwicklung des kirchlichen Festivalengagements und den Wandel seiner Schwerpunkte, seiner Motive und seiner Begründungen untersucht. Dabei hat sie einen besonderen Akzent auf die Entwicklung der ökumenischen Zusammenarbeit zwischen protestantischen und katholischen Filmorganisationen gelegt, die mit der ersten ökumenischen Jury in Locarno im Jahre 1973 begann.


Julia Helmke löst den Schweizer Pastor Hans Hodel ab, INTERFILM-Präsident seit 2004. Er stand für eine Neuwahl nicht zur Verfügung, führt aber seine Arbeit als Jury-Koordinator von INTERFILM fort, die er seit 1989 wahrnimmt. Für sein jahrzehntelanges Engagement im Bereich der ökumenischen Filmarbeit verlieh ihm die Katholische Weltassoziation für Kommunikation SIGNIS, Partner von INTERFILM in zahlreichen Festivaljurys, in Hannover einen Ehrenpreis. Er wurde ihm vom Präsidenten von SIGNIS Europa, Jos Horemans, überreicht, der als Gast an dem INTERFILM-Treffen teilnahm.

Den festlichen Höhepunkt der INTERFILM-Generalversammlung bildete ein Empfang der hannoverschen Landeskirche zur Würdigung des Ehrenpräsidenten der Filmorganisation, Hans Werner Dannowski, der in wenigen Tagen seinen 80. Geburtstag feiern wird. Dannowski war Stadtsuperintendent Hannovers und Filmbeauftragter der EKD. Landesbischof Ralf Meister, selbst INTERFILM-Mitglied, und Petra Bahr, Kulturbeauftragte des Rates der EKD, bekannten sich beide als Schüler des Predigers Dannowski, der wie nur wenige den Bogen zwischen Kunst – auch der des Films – und Evangelium zu schlagen vermag. Publikationen seiner Artikel und Ansprachen oder seiner Filmpredigten bezeugen seine Kunst der Auslegung beider, ihrer Kontraste wie ihrer Verwandtschaften. Dannowski hat darin dauerhafte Impulse für das Verhältnis von Kirche und Kultur gegeben.