"Forbidden Voices" gewinnt WACC-SIGNIS Menschenrechts-Filmpreis

 

 

Der WACC-SIGNIS Menschenrechts-Filmpreis 2012 wird dem Schweizer Dokumentarfilm Forbidden Voices (Voix interdites) von Barbara Miller verliehen.

Mit dem Menschenrechts-Filmpreis der Weltorganisation für Christliche Kommunikation WACC (www.waccglobal.org/)  und der Katholischen Weltorganisation für Kommunikation SIGNIS (www.signis.net) wird seit 2010 ein Dokumentarfilm ausgezeichnet, der in besonderer Weise einen Beitrag zur Bedeutung der Menschenrechte leistet und dabei die Werte reflektiert, die für WACC und SIGNIS prioritär sind. (2010 wurde der Preis dem Film The Garden at the Ende of the World über den Wiederaufbau von Afghanistan von Gary Caganoff verliehen; 2011 ging er an Verdades verdaderes von Nicolás Gil Lavedra über die argentinischen Grossmütter auf der Plaza de Mayo, basierend auf dem Leben von Estela de Carlotto.)

 

 

Im Film Forbidden Voices steht die Tätigkeit von drei Bloggerinnen  aus drei unterschiedlichen Ländern und Kulturen im Mittelpunkt des Interesses, nämlich Yoani Sánchez (Cuba),  Zeng Jinyan (China) und Farnaz Seifi (Iran). Mit ihren kritischen Blogs engagieren sie sich  für Meinungs- und Pressefreiheit  und stellen damit  das staatliche Informationsmonopol ihrer Länder in Frage, obwohl sie damit ihr  Leben gefährden. Forbidden Voices vermittelt einen Einblick in das risikovolle Leben der drei Bloggerinnen und zeigt, wie sie das soziale Netzwerk nutzen, um die Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land zu denunzieren und für das Recht auf freie Meinungsäusserung zu plädieren.

Generation Y, der Blog von Yoani Sánchez in Havanna, ist seit seiner Lancierung  im April 2007 sehr schnell bekannt und populär geworden und wurde ein Jahr später  von der spanischen Tageszeitung  El Païs ausgezeichnet. Er behandelt die sozialen und ökonomischen Schwierigkeiten, mit denen die Kubaner täglich konfrontiert sind, was dazu geführt hat, dass die Autorin der staatlichen Zensur unterstellt wurde, Zielscheibe von Diffamierungskampagnen geworden ist und sich sogar mit körperlichen Attacken konfrontiert sah. Trotz staatlicher Zensurmassnahmen und Repressionen unterhält die chinesische Aktivistin Zeng Jinyan ihren Blog und Twitter schon seit 2006, um aus ihrem Leben zu erzählen. Im Mittelpunkt steht dabei ihr inhaftierter Mann  Hu Ji, der  vor allem wegen seines Umwelt-Engagements und der Solidarität mit an Aids erkrankten Menschen bekannt geworden ist. In der Folge von Hu’s Inhaftierung wurde Zeng zusammen mit ihrem Baby unter Hausarrest gestellt, ständig bewacht. Trotzdem führt sie ihren Kampf für den Respekt fundamentaler Freiheitsrechte in China weiter. Die ebenfalls zensurierte und bedrohte iranische Bloggerin Farnaz Seifi, die sich unbeirrt für die Beachtung der Menschenrechte einsetzt, musste den Iran schliesslich verlassen und lebt heute in Deutschland. Zusammen mit anderen iranischen Menschenrechtsaktivistinnen zeigt sie, wie das Internet die Regierungen zu beeinflussen vermag. Farnaz Seifi ist Mitglied von Change for Equality, einer im September 2006 von einer Gruppe von zwanzig Iranerinnen gegründeten Website zur Bekämpfung jeder Art von Diskriminierung von Frauen.

Forbidden Voices wurde von «Reporter ohne Grenzen» unterstützt.

Link: Website des Films