Peter Paul Huth

Filmpublizist
Country of origin: 
Deutschland

Peter Paul Huth (*1954) studierte Soziologie, Politikwissenschaft, Anglistik und Geschichte in Köln, Marburg, Hannover sowie an der UC Riverside, Kalifornien, und der Ohio University, Athens. Als freier Kritiker schrieb er über Kino und Kultur für die Hannoversche Allgemeine Zeitung und das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt (Hamburg). Seit 1987 arbeitete er in der Spielfilmredaktion des ZDF. Bis 2011 war er verantwortlicher Redakteur der Kinosendung "Kennwort Kino" auf ZDF/3sat sowie Autor und Co-Autor von TV-Porträts zahlreicher namhafter Regisseure. Er war Mitglied der Kritikerjury in San Sebastián 1985, Huesca 1994 und Karlovy Vary 2013.

Artikel

Auffallend war in diesem Jahr in Venedig eine Fülle an Familiengeschichten, die von getrennten und wieder verheirateten Paaren, vom Verhältnis zwischen Eltern und Kindern, von tragischen Schicksalsschlägen, von Verlust und Trauer erzählen.
Politische Filme sind kein leichtes Genre. Sie laufen Gefahr, in Klischees zu verfallen, ihre Figuren in Helden und Schurken einzuteilen und komplexe politische Zusammenhänge auf einfache Formeln zu reduzieren.
Peter Paul Huth berichtet über die Filme von Luca Guadagnino, Frederic Wiseman und Paul Schrader
Venedigs Festivalleiter Alberto Barbera hatte in diesem Jahr eine Auswahl an attraktiven aber auch kontroversen Filmen angekündigt, die nicht die Augen verschließen vor einer Welt voller Konflikte. So gibt es im Wettbewerb eine Reihe von Beiträgen, die explizit politische Themen aufgreifen, daneben aber auch Filme, die sich mit Familienkonstellationen auseinandersetzen.
Geschichten von Eltern und Kinder, Paaren und Partnerschaften waren ein zentrales Thema in diesem Jahr, meint Peter Paul Huth in seinem Bericht vom Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 2022.
"Keine Illusionen! So könnte das Motto des diesjährigen Dokumentarfestivals von Sheffield lauten," meint Peter Paul Huth in seiner Würdigung des Festivalprogramms.
Drei Filme aus Belgien sind in diesem Jahr in den Wettbewerb von Cannes eingeladen, man spricht schon von einem belgischen Filmwunder. Was die drei Filme „Tori et Lokita“, „Le otto montagne“ und „Close“ verbindet, ist das Motiv der Freundschaft. Sie erzählen von der Kraft und Verbundenheit, die daraus erwächst, aber auch von den Gefährdungen, denen die Freundschaften ausgesetzt sind.
In einer weiteren Folge seiner Berichterestattung aus Cannes setzt sich Peter Paul Huth mit den Wettbewerbsfilmen von Armand Desplechin, Valerie Bruni-Tedeschi, David Cronenberg und den Brüdern Dardenne auseinander.
Als Special Screenings zeigte Cannes zwei Dokumentarfilme zum Thema Krieg. Sergei Loznitsa montiert in "The Natural History of Destruction" Aufnahmen aus dem 2. Weltkrieg von Luftangriffen auf europäische Städte zu einem erschreckend aktuell erscheinenden Geschichtsbild. Mantas Kvedaravičius wollte seine 2014 und 2015 gedrehten Film über Mariupolis fortsetzen und wurde in der Stadt erschossen. Das Festival zeigte mit "Mariupolis 2" das gerettete Material.
In seinem Bericht aus Cannes stellt Peter Paul Huth die Wettbewerbsfilme von Ali Abbasi und Ruben Östlund vor.

Festivals

01.09.2021 bis 11.09.2021
Venedig