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Warschau

Die Ökumenische Jury in Warschau 2025 vergab ihren Preis an die polnische-tschechische Koproduktion "Brat" (Brother) von Maciej Sobieszczański und eine Lobende Erwähnung an "Nino" von Pauline aus Frankreich . "Nino" wurde auch mit dem Grand Prix von der Fesitvaljury ausgezeichnet, die außerdem den Preis für die Beste Regie an den niederländischen Filmemacher Mike van Diem für seinen Film "Voor de meisjes" (Our Girls, Niederlande, Österreich, Belgien 2025) und den Spezialpreis der Jury an den polnischen Film "Dom dobry" (Home, Sweet Home, 2025) von Wojtek Smarzowski verlieh. Der Preis der internationalen Filmkritik (Fipresci) ging ebenfalls an "Dom dobry".

Das internationale Filmfestival in Warschau 2025 wurde am 14. Oktober mit "Anniversary" (Rocznica, Polen 2025) von Jan Komasa eröffnet, der mit "Corpus Christi" (Polen 2019) international bekannt wurde. Die Ökumenische Jury, die seit 2010 das Festival begleitet, vergibt Auszeichnungen für Filme des Internationalen Wettbewerbs, in dem insgesamt 15 Beiträge miteinander konkurrierten. In weiteren Wettbewewerbssektionen zeigte das Festival Debüt- und zwLoquès eite Filme (Wettbewerb 1-2), Dokumentar- und Kurzfilme. Insgesamt umfasste das Festivalprogramm 112 abendfüllende und 56 Kurzfilme.

Link: Festival-Website 

Auszeichnungen
Brother
2025

Der 14-jährige Dawid wächst zusammen mit seinem neunjährigen Bruder in einem heruntergekommenen Mietshaus bei der Mutter auf. Der Vater sitzt wegen Einbruch und Diebstahl im Gefängnis, doch davon möchte der kleine Bruder nichts wissen. Er idealisiert den Vater und kann den neuen Freund der Mutter nicht leiden. Hin- und hergerissen zwischen den rigiden Anweisungen des Vaters und der Liebe zu Mutter und Bruder versucht Daniel, seinen eigenen Weg im Leben zu finden. Hautnah in vielen Großaufnahmen und mit bewegter Handkamera lässt der Film uns an Dawids Kampf für einen Platz im Leben teilnehmen, wobei der sympathische Hauptdarsteller in seiner Rolle voll überzeugt. Ein bewegender Film über Familienzusammenhalt, Bruderliebe und den Wert des Vergebens, der einer jungen Generation Perspektiven für die Zukunft aufzeigt.

2025

Der gerade 29 Jahre alt gewordene Nino erfährt eher zufällig bei einer Untersuchung, dass er an Krebs erkrankt ist und dringend behandelt werden muss. Ihm bleiben drei Tage über das Wochenende, um sich darauf vorzubereiten und jemanden zu finden, der ihn bei der ersten Chemotherapie begleitet. Der Debütspielfilm der Regisseurin besticht gleichermaßen durch den kanadischen Hauptdarsteller Théodore Pellerin wie durch die Form der beobachtenden Inszenierung. Auf seiner zwischen stummer Verzweiflung und stoischer Gelassenheit schwankenden dreitägigen Reise durch die anonym wirkenden Stadtlandschaften von Paris begegnet Nino vielen Menschen, die ihr eigenes Schicksal zu tragen haben und wie Nino kaum in der Lage sind, sich mitzuteilen. Ein Film, der von Mitgefühl und großer Mietmenschlichkeit getragen ist und zeigt, dass es auch echte Freunde, Zärtlichkeit und gegenseitiges Verständnis gibt.

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