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Warschau

Das internationale Filmfestival in Warschau 2025 wird am 14. Oktober mit "Anniversary" (Rocznica, Polen 2025) von Jan Komasa eröffnet, der mit "Corpus Christi" (Polen 2019) international bekannt wurde. Die Ökumenische Jury, die seit 2010 das Festival begleitet, vergibt Auszeichnungen für Filme des Internationalen Wettbewerbs, in dem insgesamt 15 Beiträge miteinander konkurrieren. In weiteren Wettbewewerbssektionen zeigt das Festival Debüt- und zweite Filme (Wettbewerb 1-2), Dokumentar- und Kurzfilme. Insgesamt umfasst das Festivalprogramm 112 abendfüllende und 56 Kurzfilme.

Link: Festival-Website 

Auszeichnungen
Brother
2025

Der 14-jährige Dawid wächst zusammen mit seinem neunjährigen Bruder in einem heruntergekommenen Mietshaus bei der Mutter auf. Der Vater sitzt wegen Einbruch und Diebstahl im Gefängnis, doch davon möchte der kleine Bruder nichts wissen. Er idealisiert den Vater und kann den neuen Freund der Mutter nicht leiden. Hin- und hergerissen zwischen den rigiden Anweisungen des Vaters und der Liebe zu Mutter und Bruder versucht Daniel, seinen eigenen Weg im Leben zu finden. Hautnah in vielen Großaufnahmen und mit bewegter Handkamera lässt der Film uns an Dawids Kampf für einen Platz im Leben teilnehmen, wobei der sympathische Hauptdarsteller in seiner Rolle voll überzeugt. Ein bewegender Film über Familienzusammenhalt, Bruderliebe und den Wert des Vergebens, der einer jungen Generation Perspektiven für die Zukunft aufzeigt.

2025

Der gerade 29 Jahre alt gewordene Nino erfährt eher zufällig bei einer Untersuchung, dass er an Krebs erkrankt ist und dringend behandelt werden muss. Ihm bleiben drei Tage über das Wochenende, um sich darauf vorzubereiten und jemanden zu finden, der ihn bei der ersten Chemotherapie begleitet. Der Debütspielfilm der Regisseurin besticht gleichermaßen durch den kanadischen Hauptdarsteller Théodore Pellerin wie durch die Form der beobachtenden Inszenierung. Auf seiner zwischen stummer Verzweiflung und stoischer Gelassenheit schwankenden dreitägigen Reise durch die anonym wirkenden Stadtlandschaften von Paris begegnet Nino vielen Menschen, die ihr eigenes Schicksal zu tragen haben und wie Nino kaum in der Lage sind, sich mitzuteilen. Ein Film, der von Mitgefühl und großer Mietmenschlichkeit getragen ist und zeigt, dass es auch echte Freunde, Zärtlichkeit und gegenseitiges Verständnis gibt.

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