© Noir production


Die seit diesem Jahr von Interfilm Schweiz und SIGNIS berufene Interreligiöse Jury beim 56. Festival Visions du Réel in Nyon (4.-13. April 2025)  hat ihren mit CHF 5.000 dotierten Preis an den Film "Nuit obscure - 'Ain't I a Child'" (Schweiz, Frankreich, Portugal 2025) von Sylvain George verliehen. Das Preisgeld wird von der katholischen Kirche der Schweiz und der evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz ((EERS/EKS) gestiftet. Der Film ist der Abschluss einer Trilogie über Migrationspolitik. Ihm voraus gingen "Nuit obscure: Feuillettes sauvages (Les brûlants, les obstinées)" (2022) und "Nuit obscure:  Au revoir ici, n'importe où" (2023).

In der Begründung der Jury heißt es: "'Nuit obscure' nimmt uns mit einer packenden Intensität mit auf die ergreifende Reise junger Minderjähriger, die die harte Realität ihres Landes verlassen, um ein idealisiertes Europa zu suchen. Der Regisseur begleitet mehrere Jugendliche durch die Straßen von Paris und enthüllt mit bemerkenswerter Sensibilität eine Welt, die aus Licht und Schatten, Gewalt und Freude besteht.

Die einstimmige Entscheidung der interreligiösen Jury, den diesjährigen Preis an den Film "Nuit obscure" zu verleihen, unterstreicht dessen außergewöhnliche Wirkung durch eine schwarz-weiße Bildsprache und eine kommentarlose Erzählweise. Der Regisseur verleiht der Lebensgeschichte dieser jungen Migranten, die ständig darum kämpfen, ihren Platz zu finden, eine einzigartige Kraft.

Der Film stellt unsere gesellschaftlichen Entscheidungen tiefgreifend in Frage, indem er die Bedeutung von Grundwerten wie der Achtung der Menschenwürde und der Berücksichtigung der lebenswichtigen Bedürfnisse aller Menschen in prekären Situationen hervorhebt. Eingetaucht in eine Welt, die zugleich intim und erbarmungslos ist, nimmt "Nuit obscure" das Publikum mit auf eine Reise durch die wiederholten Demütigungen und gescheiterten Träume derjenigen, die um ihr Überleben kämpfen."

Die Mitglieder der Jury waren Jean-Claude Boillat (Schweiz), Mohammad Rezaeian (Iran/Schweiz) und Marc Weiler (Schweiz). 

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