Visions du Réel 2017

Festival International de Cinéma
21.04.2017 bis 29.04.2017
Nyon
Taste of Cement

Preisträger der internationalen Jury: "Taste of Cement" (© Visions du Réel 2017)

Zum 13. Mal hat eine interreligiöse Jury beim Festival Visions du Réel Preise verleihen. Die Jury mit einem evangelischen, katholischen, jüdischen und muslimischen Mitglied traf ihre Entscheidung unter den 19 Filmen des internationalen Wettbewerbs für lange Filme. Ihren mit 5000.- CHF dotierten Preis verlieh die Jury an den mexikanischen Film "Los ojos de la mar" (The Gaze of the Sea) von Regisseur José Álvarez. Eine Lobende Erwähnung vergab sie außerdem an die türkische Produktion "No Place for Tears" der Regisseurin Reyan Tuvi. Die Internationale Jury zeichnete als besten Film "Taste of Cement" von Ziad Kalthoum aus. Der syrische Regisseur, der heute in Berlin lebt, porträtiert Bauarbeiter aus Syrien, die in Beirut Häuser errichten, während in ihrer Heimat Städte und Dörfer zerstört werden. 

Insgesamt zeigte das Festival 179 Filme in zwölf Sektionen. Zum siebten und letzten Mal verantwortete Luciano Barisone als künstlerischer Leiter das Programm. In seinem Geleitwort erklärte er die Liebe - "Agape" - zum Schlüsselbegriff des Festivals. "Bilder entstehen, weil man liebt. Selbst die abgebildeten Schrecken, denen jede Menschlichkeit fehlt, wecken in uns das Bedürfnis zu lieben. Mit dieser Liebe (für das Kino und die Menschheit) kämpft man gegen Ausschluss und gegen eine partielle Sicht der Welt. Und man erkennt nur eine einzige Identität an, die der Menschen, Wesen unter Wesen, gleich und doch unterschiedlich."

Für sein Lebenswerk hat das Festival den französischen Filmemacher Alain Cavalier als MaÎtre du Réel ausgezeichnet. Eine Retrospektive seiner Filme und eine Masterclass waren mit dieser Ehrung verbunden.

Link: Festival-Website

 

Auszeichnungen

The Gaze of the Sea
2017

The Gaze of the Sea strahlt Anmut und Schönheit aus. Indem er einer von Verlust und Trauer niedergedrückten Gemeinschaft von mexikanischen Fischern eine Stimme gibt, zeigt uns der Film, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. In diesen schwachen Männern und Frauen gewinnen Vergebung und Erlösung Gestalt. Der Film verdeutlicht, wie Liebe ihnen die Kraft verleiht, Leid zu überwinden und sich miteinander und mit der Natur zu versöhnen.

Regie:
2017

Während in Kobane der Krieg wütet, widersetzen sich die Bewohner eines benachbarten kurdischen Dorfes der Unterdrückung und Gewalt, gestützt allein auf ihren Sinn für Solidarität, Identität und Würde. Ein kraftvoller Film über Liebe und Hoffnung.